23. restorative circles
Im letzten Jahr habe ich bereits von einem Workshop mit Dominic Barter aus Brasilien zum Thema restorative circles berichtet. Gestern war ich erneut auf einer Veranstaltung mit ihm.
Die Idee, einen Konflikt nicht nur zwischen zwei Menschen, sondern unter Einbeziehung der Gemeinschaft zu lösen, entspricht meiner Vorstellung von nachhaltiger Konfliktlösung. Dadurch erhältt auch das Thema Schuld eine ganz neue Sichtweise.
Besonders inspiriert bin ich davon, dass Dominic die Konfliktbeteiligten nicht als "Täter" und "Opfer", sondern als "Sender" und "Empfänger" bezeichnet. Auch hierbei geht es für mich darum, die Sichtweise über Schuld zu verändern und zu erneuern.
Auch die veränderte Strategie, einen Konflikt innerhalb eines Kreises zu klären spricht mich sehr an. Der Gedanke, dass mehrere Menschen zusammen kommen, um gemeinsam einen Weg zu finden hat etwas tröstliches.
..weil es eben nicht darum geht, jemanden an den "Pranger" zu stellen, sondern Verbindung zu schaffen, gehört und verstanden zu werden- und aus der Verbindung heraus, Wege zu finden, dass es "besser" geht.
Während es Worshops hat Dominic uns drei Fragen gestellt:
- Wo ist in eurem Umfeld die "kleine Flamme" - wo habt ihr schon funktionierende Strategien für Konflikte?
- Was klappt noch nicht so gut? Was ist verbesserungs/veränderungswürdig?
- Was habt ihr für Visionen, wie Konfliktlösung im Optimum aussehen könnte?
Spannend war, dass zu der dritten Frage antworten kamen, die immer wieder den Ansatz von restorative justice- und, als Teil dessen, restorative circles bestätigten. So wurde sehr offensichtlich, dass der Wunsch nach Veränderung da ist.
Ich hoffe, dass noch mehr Menschen durch diesen Ansatz inspiriert werden, um Veränderung, Entwicklung und Wachstum möglich zu machen.